Haben Sie Ihre Emotionen und Gefühle nicht unter Kontrolle? Kein Problem, mit diesen Tipps lernen Sie, Ihre Emotionen zu kontrollieren.
Die Wut Coaches:
Dipl. Ing. Katrin Hoster
Wut Coach Merlin Faude
Dr. Med. Heidrun Schuler
Psychologe Ferdinand Kirchhof
Die Wut Coaches:
Dipl. Ing. Katrin Hoster
Wut Coach Merlin Faude
Dr. Med. Heidrun Schuler
Psychologe Ferdinand Kirchhof
Emotionen sind eine universelle menschliche Erfahrung, die unser tägliches Leben stark beeinflusst (Kleinginna & Kleinginna, 1981). Sie können unser Wohlbefinden steigern (Fredrickson, 2000), uns aber auch vor Herausforderungen stellen, wenn sie außer Kontrolle geraten. Wenn Sie sich fragen, wie Sie besser mit Ihren Emotionen umgehen können, sind Sie nicht allein. Dieser Text richtet sich an alle, die nach Lösungen suchen, ihre Emotionen bewusst zu kontrollieren.
Lassen Sie uns mit einer Frage beginnen: Haben Sie schon einmal in einer emotional aufgeladenen Situation unüberlegte Entscheidungen getroffen, impulsiv gehandelt oder sich von negativen Gefühlen überwältigen lassen? Dieses Problem ist weit verbreitet und kann zu Konflikten und Stress führen. Aber keine Sorge, wir haben Tipps, wie Sie Ihre Emotionen und Ihre Impulsivität kontrollieren können.
In diesem Text erfahren Sie, wie Sie Ihre Emotionen in den Griff bekommen können. Wir bieten Ihnen bewährte Techniken und Strategien, um mit Stress und Wut umzugehen und Ihre Emotionen zu regulieren.
Häufig werden die Begriffe Emotion und Gefühl synonym verwendet. Deshalb wollen wir zunächst den Unterschied klären. Bei dem Gefühl geht es um die subjektive und innerliche Seite einer Emotion.
Der Begriff Emotion umfasst dabei einen größeren Bereich. Es handelt sich hier um ein komplexes Zusammenspiel von subjektiven und objektiven Faktoren, die durch neuronale und hormonelle Systeme beeinflusst werden. Dabei können Reaktionen auf affektive Erlebnisse wie Gefühle der Erregung, Freude oder Verstimmung folgen. Darüber hinaus finden kognitive Prozesse, wie emotionale Wahrnehmungseffekte, Bewertung und Einordnung, statt. Darüber hinaus kommt es zur Aktivierung von physiologischen Reaktionen, um auf die erregenden Bedingungen zu reagieren. Schließlich können Verhaltensweisen folgen, die häufig bedeutsam, zielorientiert und angepasst sind (Kleinginna & Kleinginna, 1981).
Zu dieser Frage möchten wir zunächst auf eine Studie von Gross und Levenson eingehen. In dieser Studie wurden die Teilnehmenden gebeten, ihre emotionale Reaktion auf emotionale Stimuli zu unterdrücken. Die Ergebnisse zeigten, dass die Unterdrückung negativer Emotionen mit einer erhöhten physiologischen Aktivität verbunden war. Das bedeutet, dass das Unterdrücken von Gefühlen, wie Ärger oder Frustration, zu einem Anstieg der Herzfrequenz führen kann (Gross & Levenson, 1997).
Stellen Sie sich zusätzlich folgende Situation vor: Wenn wir jemanden unbeabsichtigt verärgern, zeigt uns eine Reaktion der Wut von dieser Person, dass wir unangemessen gehandelt haben. Wir haben nun die Möglichkeit, mit unserem unbeabsichtigten Verhalten richtig umzugehen, indem wir uns beispielsweise entschuldigen (Gross & Levenson, 1997). Hätte die Person die Emotion unterdrückt, hätten wir vielleicht gar nicht bemerkt, dass wir uns falsch verhalten haben. Die Person, die ihre Emotionen unterdrückt hat, könnte weiterhin eine innere Wut spüren.
Daher ist es sinnvoller, einen angemessenen Umgang damit zu finden, wie die Emotionen kontrolliert erlebt und auf gesunde Weise ausgedrückt werden können.
Hier ist besonders differenziert zu betrachten, um welche Art der Emotions- und Gefühlskontrolle es sich handelt. Gerade die Neubewertung und wohlwollende Kontrolle von Emotionen führte in einer Studie zu verringertem Stress und weniger Gesundheitsproblemen. Umgekehrt verhielt es sich bei der Unterdrückung von Emotionen und der aggressiven Emotionskontrolle. Diese waren mit mehr Stress und Gesundheitsproblemen verbunden (Lok & Bishop, 1999).
Daher sollten Menschen lernen, ihre Emotionen zu kontrollieren oder den Stress abzubauen, vor allem wenn sie von Jähzorn, Wutausbrüchen und Tobsuchtsanfällen betroffen sind oder häufig sogenannte cholerische Anfälle erleben.
Wenn jemand Schwierigkeiten hat, seine Emotionen zu kontrollieren, ist es oft sinnvoll, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In diesem Fall kann eine Wut-Therapie hilfreich sein. Dabei werden Strategien erlernt, wie man seine Emotionen sinnvoll kontrollieren kann. Führen die unkontrollierten Emotionen hingegen zu Problemen mit Aggression, kann hingegen eine Aggressionstherapie helfen.
Hier geht es darum, zu lernen, dass man die Kontrolle über die Wahrnehmung, Bewertung und Reaktion der Emotionen hat. Wenn man dies lernt, kann es dazu führen, dass Sie Ihre Emotionen langfristig besser kontrollieren können (Kim & Hodges, 2012).
Notieren Sie täglich Ihre Emotionen. Was hat die Emotionen ausgelöst? Und gab es körperliche Empfindungen, die damit einhergingen? Das Aufschreiben kann dabei helfen, Muster zu erkennen und besser zu verstehen, warum bestimmte Emotionen auftreten.
Übungen zur Achtsamkeit können sich positiv auf die Emotionsregulation auswirken (Teper et al., 2013). Mit ihrer Hilfe kann man lernen, seine Emotionen besser zu kontrollieren. Diese Übung zielt darauf ab, Emotionen bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten oder zu beurteilen. Setzen Sie sich ruhig hin, konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung und beobachten Sie Ihre Emotionen, wenn sie auftauchen. Versuchen Sie, sie einfach zu akzeptieren, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen.
Durch das bewusste Anspannen und Entspannen verschiedener Muskelgruppen im Körper können Sie körperliche Spannungen, die oft mit intensiven Emotionen einhergehen, abbauen. Sie können mithilfe der Progressiven Muskelentspannung also lernen, sich zu entspannen (McCallie et al., 2006). Dies kann positive Auswirkungen auf die Kontrolle Ihrer Emotionen haben.
Jeder Mensch hat Emotionen und Gefühle. Aber nicht jedem fällt es leicht, seine Emotionen zu regulieren und geeignete Strategien zu entwickeln, um sie unter Kontrolle zu halten. Es gibt jedoch einige Übungen, die Ihnen helfen können, mit Ihren Emotionen besser umzugehen. Es kann aber auch sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel eine Wut-Therapie. Hier lernt man unter professioneller Anleitung, seine Emotionen und Gefühle zu kontrollieren.
Fredrickson, B. L. (2000). Cultivating positive emotions to optimize health and well-being. Prevention & treatment, 3(1), 1-25.
Gross, J. J., & Levenson, R. W. (1997). Hiding feelings: the acute effects of inhibiting negative and positive emotion. Journal of abnormal psychology, 106(1), 95–103. https://doi.org/10.1037//0021-843x.106.1.95.
Kim, C., & Hodges, C. B. (2012). Effects of an emotion control treatment on academic emotions, motivation and achievement in an online mathematics course. Instructional Science, 40, 173-192. https://doi.org/10.1007/s11251-011-9165-6.
Kleinginna Jr, P. R., & Kleinginna, A. M. (1981). A categorized list of emotion definitions, with suggestions for a consensual definition. Motivation and emotion, 5(4), 345-379. https://doi.org/10.1007/BF00992553.
Lok, C.-F., & Bishop, G. D. (1999). Emotion control, stress, and health. Psychology & Health, 14(5), 813–827. doi:10.1080/08870449908407349
McCallie, M. S., Blum, C. M., & Hood, C. J. (2006). Progressive muscle relaxation. Journal of human behavior in the social environment, 13(3), 51-66. https://doi.org/10.1300/J137v13n03_04.
Teper, R., Segal, Z. V., & Inzlicht, M. (2013). Inside the mindful mind: How mindfulness enhances emotion regulation through improvements in executive control. Current Directions in Psychological Science, 22(6), 449-454. https://doi.org/10.1177/0963721413495869.
Katrin Hoster ist zertifizierte NLPlerin, Headcoach und einer der beiden Gründer der Wut Coaches. Als erfahrener Coach im Bereich Aggressionsbewältigung hat sie sich seit 2018 voll und ganz auf das Thema Wut und Aggression spezialisiert und kann auf einen großen Erfahrungsschatz mit mehreren 1000 Wut- und Aggressionsklienten zurück blicken.
Ferdinand Kirchhof ist Psychologe (M.Sc.). Er arbeitet bei den Wut Coaches als psychologischer und wissenschaftlicher Berater und seine Expertise fließt sowohl in unser Coaching als auch in unsere Veröffentlichungen. Er ist der Co-Autor dieses Artikels, zusammen mit Katrin Hoster als Autorin.
Kerstin Bickert ist Psychologin (B.Sc.) und Sozialpädagogin (B.A.). Sie arbeitet bei den Wut Coaches als psychologische und wissenschaftliche Beraterin und ihre Expertise fließt sowohl in unser Coaching als auch in unsere Veröffentlichungen. Sie ist die Autorin dieses Artikels, zusammen mit Katrin Hoster als Co-Autorin.